Spielautomaten Pro und Contra: Referendum im Kanton Zürich
Posted on: 01/06/2021, 01:01h.
Last updated on: 01/06/2021, 01:15h.
Im Schweizer Kanton Zürich ist die Bev?lkerung am 13. Juni dazu aufgerufen, über eine m?gliche Erlaubnis von Spielautomaten in Gastst?tten und anderen gastronomischen Betrieben abzustimmen. Das Referendum hatte eine Gruppe oppositioneller Abgeordneter des Kantonsparlamentes erwirkt, die gegen die Genehmigung der Automaten in den ?ffentlich zug?nglichen R?umen ist.
Die Aufstellung der Spielautomaten wird befürwortet vom Regierungsrat des Kantons Zürich sowie Vertretern der SVP, SP, Mitte, GLP und FDP. Sie argumentieren, dass die betreffenden Geschicklichkeitsgeldspielautomaten nichts mit den ursprünglichen Spielautomaten gemein h?tten, die 1994 im Kanton Zürich verboten worden seien. Statt auf reinen Zufall zu vertrauen, k?nnten Spieler bei den Automaten ihre Gewinnaussichten mithilfe der Geschicklichkeit beeinflussen.
Aufgrund ihrer begrenzten Gewinne und H?chsteins?tze sei das Suchtpotenzial der Spielautomaten zudem zu vernachl?ssigen, so die Befürworter. Darüber hinaus sei der Jugendschutz gew?hrleistet, da Aufsteller sicherstellen müssten, dass nur Erwachsene an den Ger?ten spielten.
Das Einführungsgesetz zum Bundesgesetz über Geldspiele im Kanton Zürich wurde als Anpassung an das neue Bundesgesetz über Geldspiele der Schweiz notwendig. Neben den sogenannten Kleinspielen (Kleinlotterien, Tombolas, lokale Sportwetten) wird darin auch das Gro?spiel geregelt. Hierzu z?hlen neben Lotterien und Sportwetten auch Spielautomaten.
Des Weiteren berufen sich Regierungsvertreter auf die neue Realit?t im Glücksspiel. Die Erlassung eines Verbotes sei veraltet, wenn junge Menschen oder Problemspieler mit ihren Smartphones jederzeit und von jedem Ort aus Online-Casinos oder Buchmacher aufsuchen k?nnten.
Au?erdem würde eine regulierte L?sung sicherstellen, dass die Allgemeinheit von den Gewinnen dauerhaft profitiere. So hob Rochus Burtscher von der SVP hervor, dass 10 % der Gewinne in H?he von j?hrlich 1,5 bis 2 Millionen CHF in einen Fonds zur Unterstützung Spielsüchtiger fl?ssen.
Opposition begrü?t das Verbot
Im Gegensatz zu den Regierungsvertretern sind Grüne und EVP strikt gegen das Projekt und die ihrer Ansicht nach verbundene Ausweitung des Glücksspiels. Das Gesetz sei der Versuch, Spielautomaten “durch die Hintertüre” wieder in Restaurants und Bars zu bringen.
Manuel Kampus (Grüne) betonte:
Wer spielen will, soll ins Casino. Die als Geschicklichkeitsspielautomaten getarnten Geldschluckmaschinen animieren zum Spielen, was die Spielsuchtpr?vention torpediert und für Betroffene zu grossem Verlust und viel Leid in Familien führen kann. Das kann durch ein Nein verhindert werden.
Auch das Argument der Befürworter, dass bedeutende Summen an die Spielsuchtpr?vention gingen, sei nicht stichhaltig. Wenn es keine Automaten gebe, so Kampus, br?uchte es auch diese zus?tzlichen Schutzma?nahmen nicht.
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