Schweden: Verbot von Sportwetten auf untere Ligen zielführend?
Posted on: 25/10/2020, 05:30h.
Last updated on: 23/10/2020, 03:56h.
Auf der Sportwetten-Konferenz Betting on Sports Europe [Seite auf Englisch] haben sich in dieser Woche Experten über die Folgen des bevorstehenden Verbotes für Wetten auf untere Ligen in Schweden ausgetauscht. Dieses war eine Folge des hohen Zuwachses, den Wetten auf Zweit- und Drittligen dort w?hrend der Corona-Krise erfahren hatten. Angesichts abgesagter Sportereignisse der ersten Liga waren viele Wettkunden auf untere Ligen ausgewichen.
Nach Ansicht des schwedischen Gesetzgebers seien Spiele der unteren Ligen anf?lliger für Spielmanipulation und Wettbetrug. In der Folge hatte sich die schwedische Glücksspielaufsicht dazu entschieden, Wetten auf die Partien dieser Ligen zu untersagen. Ab dem 1. Januar 2021 ist es in Schweden lizenzierten Anbietern demnach nicht mehr erlaubt, Wetten für die betreffenden Spiele anzubieten.
Die Beschr?nkungen des schwedischen Glücksspielmarktes sind schon seit l?ngerer Zeit vielen Experten ein Dorn im Auge. Zuletzt war die schwedische Regierung für ihre Spielerschutz-Ma?nahmen in Online-Casinos kritisiert worden. Für diese waren ab dem 2. Juli die Einsatzlimits gesenkt worden. Auf dem virtuellen SBC Summit 2020 hatten Branchenvertreter die Sorge ge?u?ert, dass Spieler durch solche Ma?nahmen auf den illegalen Markt gedr?ngt würden.
Befürchtung: Wettkunden weichen auf illegale Angebote aus
Der Generalsekret?r des schwedischen Branchenverbandes für Online-Glücksspiel Gustaf Hoffstedt habe im Rahmen des Panels Market forces – when are bets too risky to take? seine Befürchtungen ge?u?ert:
Man muss nicht besonders schlau sein, um zu verstehen, wohin diese Wetten stattdessen gehen werden! Sie werden h?chstwahrscheinlich von den globalen nicht lizenzierten Betreibern übernommen, was ein gro?es Problem bei der überwachung des schwedischen Fu?balls darstellt. Lizenzierte Betreiber kooperieren, und kontaktieren natürlich die Vollzugsbeh?rden, wenn sie etwas Verd?chtiges feststellen.
Oliver Lamp vom Sportwetten-Dienstleister Kambi habe ?hnliche Bedenken ge?u?ert. Viele würden sich von einem Verbot abschrecken lassen. Es werde aber immer diejenigen Spieler geben, die einen Weg über nicht-lizenzierte Anbieter f?nden, um auf ihre heimischen Teams zu wetten.
Für Gilles Maillet, Leiter für Sport-Integrit?t bei der franz?sischen Fran?aise des Jeux, sei eine Regulierung dennoch wichtig. Man k?nne nicht einfach von Verboten absehen, weil manche gegen diese versto?en würden. Stattdessen sei es wichtig, die Gesetze durchzusetzen sowie gegen Korruption bei Sportwetten vorzugehen.
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