Illegales Glücksspiel: Schwedische Tageszeitung entgeht Strafe
Posted on: 22/03/2022, 12:29h.
Last updated on: 22/03/2022, 12:31h.
Die schwedische Glücksspiel-Aufsicht Spelinspektionen hat ihre Ermittlungen gegen die Tageszeitung Aftonbladet abgeschlossen. Die Zeitung hatte bis Juni 2021 ein kostenpflichtiges Tippspiel auf ihrer Webseite angeboten. Nach Ansicht der Beh?rde h?tte Aftonbladet für dieses eine Glücksspiel-Lizenz beantragen müssen.
Wie die Spelinspektionen in ihrer gestrigen Pressemeldung [Seite auf Schwedisch] erkl?rt, habe die Zeitung mit Beginn der Ermittlungen ihr Tippspiel eingestellt. Rückwirkend k?nne die Beh?rde zum jetzigen Zeitpunkt keine Geldstrafe mehr ausstellen. Sollte Aftonbladet ihr Tippspiel erneut anbieten, müsse die Zeitung jedoch eine Lizenz beantragen.
Bezahlung zur Spielteilnahme erforderlich
Bei dem Tippspiel habe es sich um ein sogenanntes Fu?ball-Manager-Spiel gehandelt. Spieler konnten dabei ihr virtuelles Team zusammenstellen und gegen andere Spieler antreten. M?gliche Gewinne seien Sachpreise wie iPhones oder auch Reisegutscheine gewesen.
Die Spelinspektionen habe dieses Spiel unter anderem deshalb als Glücksspiel eingestuft, weil eine Teilnahmegebühr von 79 SEK (7,58 Euro) verlangt worden sei. Lediglich Plus-Abonnenten h?tten ohne zus?tzliche Gebühr am Spiel teilnehmen k?nnen. Die Beh?rde erkl?rt:
Der Umstand, dass Teilnehmer an den Manager-Wettbewerben eine Zahlung t?tigen müssen […] bedeutet, dass es sich im Sinne des Glücksspiel-Gesetzes um eine Wette handelt. […] Von einer Lizenzpflicht befreit sind nur Spiele, bei denen kein Geldeinsatz für die Teilnahme erforderlich ist.
Leser ohne Abonnement h?tten mit Bezahlung der Spielgebühr zudem automatisch ein ?Gratis-Abo“ für zwei Monate erhalten. Spieler, die es vers?umt h?tten, das ?unfreiwillige Probe-Abo“ innerhalb dieser zwei Monate zu stornieren, h?tten automatisch ein Standard-Abo zum vollen Preis erhalten.
Lizenznehmer Bayton erh?lt geringe Geldstrafe
W?hrend Aftonbladet aufgrund des sofortigen Einstellens seines Tippspiels einer Geldstrafe entgehen konnte, kamen viele Lizenznehmer der Spelinspektionen weniger glimpflich davon. Vergleichsweise gering ist dabei jedoch die jüngst ausgestellte Strafe an den maltesischen Glücksspiel-Konzern Bayton Limited.
Der Glücksspiel-Anbieter betreibt in Schweden die drei lizenzierten Online-Casinos JackpotCity, Ruby Fortune und Spin Casino. Wie die Spelinspektionen am Montag berichtete, habe Bayton eine Geldstrafe von 35.000 SEK (3.363 Euro) erhalten. Der Grund dafür sei, dass das Unternehmen die Beh?rde nicht über Ver?nderung innerhalb des Vorstandes mitgeteilt habe.
Gem?? der schwedischen Glücksspiel-Gesetzgebung seien jedwede Neuerungen in der Führungsetage innerhalb von 14 Tagen der Spelinspektionen mitzuteilen. W?hrend die Beh?rde derartige Vergehen zwar als weniger schwerwiegend einstufe, erachte sie eine symbolische Strafe dennoch für angemessen.
Die H?he sei auf Basis des 2020 Gesamtumsatzes des Konzerns von 14,58 Mio. SEK (1,39 Mio. Euro) entschieden worden.
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