Frankreich: Best?rken Eltern das Glücksspiel ihrer Kinder?
Posted on: 18/12/2020, 02:37h.
Last updated on: 18/12/2020, 02:37h.
Die franz?sische Glücksspielaufsicht Autorité National des Jeux (ANJ) widmet sich derzeit dem Thema Glücksspiel unter Minderj?hrigen. Gemeinsam mit der Nationalen Vereinigung von Familienverb?nden (UNAF) hat die Beh?rde untersucht, welche Rolle Eltern bei der Glücksspielbeteiligung ihrer Kinder einnehmen. Das Ergebnis sei beunruhigend, so die ANJ [Seite auf Franz?sisch].
So seien es oftmals die Eltern selbst, die ihre Kinder zur Teilnahme am Glücksspiel ermutigten und ihnen dieses finanzierten, beispielsweise durch den Kauf von Rubbellosen. Auch bez?gen viele Eltern ihre Kinder in ihre eigenen Glücksspielaktivit?ten ein, zum Beispiel bei der gemeinsamen Auswahl der Lottozahlen.
Die Umfragen von ANJ und UNAF h?tten ergeben, dass
- 41 % der Eltern ihren Kindern vorgeschlagen h?tten, ein Glücksspiel zu spielen.
- die Kinder bei ihrem ersten Kontakt mit dem Glücksspiel durch die Eltern durchschnittlich 11 Jahre alt waren.
- 38 % ihren Kindern Rubbellose oder Lotteriescheine angeboten h?tten.
- 9 % ihre Kinder in ihre Sportwetten einbezogen h?tten, indem sie ihre Meinung eingeholt h?tten.
- 4 % ihre Kinder in gleicher Weise in ihre Pferdewetten einbezogen h?tten.
- 25 % der Kinder ihre Eltern gebeten h?tten, am Glücksspiel teilnehmen zu dürfen.
- 57 % der Eltern spekulative Gespr?che mit ihren Kindern darüber führten, was sie mit einem gro?en Geldgewinn machen würden.
Zwar sei sich ein Gro?teil der Eltern der grunds?tzlichen Risiken des Glücksspiels für Minderj?hrige bewusst, aber ihr Verhalten spiegele dieses Bewusstsein in vielen F?llen nicht wider, so die Glücksspielaufsicht. So h?tten lediglich 43 % der Eltern erkl?rt, ihre Kinder aktiv über die Gefahren des Glücksspiels aufgekl?rt zu haben.
Glücksspiel ist kein Kinderspiel
Die Glücksspielaufsicht und die UNAF mahnen daher alle Eltern, sich intensiver mit dem Thema auseinanderzusetzen und sich sehr genau zu überlegen, ob sie ihren Kindern beispielsweise Rubbellose kaufen sollten.
Wie die Organisationen erkl?ren, t?ten die Eltern dies grunds?tzlich aus ?unschuldiger Motivation“ heraus. Sie würden ihren Kindern eine Freude bereiten wollen oder nutzen das gemeinsame Glücksspiel als famili?re Aktivit?t. Dies berge jedoch gro?e Risiken.
Isabelle Falque-Pierrrotin, die Vorsitzende der ANJ, erl?utert:
Studien haben gezeigt, dass das Glücksspiel in jungen Jahren zu einem erh?hten Risiko der Spielsucht im Erwachsenenalter führt. Im Hinblick auf die neue Umfrage, m?chte die ANJ die Eltern dazu anhalten, ihre Praktiken zu überdenken und Verantwortung zu übernehmen, damit das Spielen erholsam und spielerisch bleibt. Und dabei sollten sie eines niemals au?er Acht lassen: Das Glücksspiel ist kein Kinderspiel!
Die ANJ plane daher, ihre Zusammenarbeit mit der UNAF zu intensivieren. Für das Jahr 2021 planten die Organisationen eine weiterführende gemeinsame Studie zum Thema Eltern und Glücksspiel unter Minderj?hrigen.
Darüber hinaus seien Aufkl?rungskampagnen geplant, von denen neben Eltern unter anderem auch P?dagogen profitieren sollen.
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